Mit durchschnittlich acht Jahren bekommen Kinder ihr erstes Smartphone. Zwischen TikTok, Snapchat, YouTube und Co. bleiben echte soziale Kontakte häufig auf der Strecke. Hier setzte der Steirische Jugendtag in der Steinhalle Lannach an. Vergeben wurde dabei auch der Jugendpreis der Südweststeiermark. (Foto: der Schindler RMSW)
Unter dem Motto „Zwischen Likes und Lebensfragen – psychische Gesundheit im digitalen Zeitalter“ setzte sich die Region Südweststeiermark mit diesem immer brisanter werdenden Thema auseinander. Denn mehr als anderswo gilt: Die Dosis macht das Gift. Und wenn Mittelschulschüler selbst feststellen: „Ich glaube ich bin süchtig“, „Ich benutze mein Handy sechs bis sieben Stunden täglich“ und zeitgleich fordern „Nehmt den Alten das Handy weg“, dann zeigt das den Handlungsbedarf und die Vorbildwirkung, die es zu erfüllen gebe.
Aus diesem Grund heraus fand das bereits dritte Netzwerktreffen im Zuge des Jugendtages Südweststeiermark als gelebte Kooperation zwischen Styria vitalis und dem regionalen Jugendbeirat Südweststeiermark statt. Dabei diskutierten Jugendliche von der MS Wies im Rahmen eines Open Space zum Thema Digitalisierung und mentale Gesundheit und förderten zum Teil Erstaunliches zutage.
Neben Jugend-Diskussionen lag der Fokus auf der Elementarpädagogik. Denn getragen vom Grundsatz „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ setzt Medienkompetenz idealerweise schon bei den Kleinsten an.
Ergänzt wurde das Angebot um einen Marktplatz des Angebotes. Vertreter von 15 Institutionen, die gezielt psychosoziale Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bieten, waren vor Ort, um Beratung und Hilfestellungen zu geben.
„Kinder brauchen Räume, in denen sie offen über ihre Belastungen sprechen können – gerade in einer Zeit, in der die digitale Welt so vieles schneller und komplexer macht. Der Jugendtag setzt gerade hier an: Er bringt Fachwissen und echte Begegnungen zusammen und stärkt damit die jungen Menschen in unserer Region“, betonten die Regionsvorsitzenden der Südweststeiermark LAbg. Gerhard Hirschmann und NR-Abg. Bgm. Joachim Schnabel.
Jugendpreis
Höhepunkt des Jugendtages war die Prämierung des Jugendpreises Südweststeiermark. Ziel des Jugendpreises war es, das junge Engagement in der Region sichtbar zu machen. Ausgezeichnet wurden Projekte von und für junge Menschen, die das Leben in der Region aktiv mitgestalten. Insgesamt wurden 43 tolle Projekte eingereicht. Eine Jury aus Politik, Verwaltung, Jugendbeirat und Jugendlichen hat die besten Projekte ausgewählt. Ausgezeichnet wurden vier Kategorien: Kunst, Kultur & Freizeit, Gesundheit & Prävention, Klimaschutz & Nachhaltigkeit sowie Soziales & Miteinander. Die Preisträger mit je 500 € sind:
• Kunst, Kultur & Freizeit: „Florianer Musikcamp“ (Musikverein Groß St. Florian)
• Gesundheit & Prävention: „Projekt Jugenddisco“ (Arge Jugenddisco)
• Klimaschutz & Nachhaltigkeit: „Teenager Kitchen Battle“ (LFI)
• Soziales & Miteinander: “A guade Sicht” (Landjugend Leibnitz)
Sonder- und Zukunftspreis
Der Sonderpreis – ein begleitetes Spielefest – wurde an die Gemeinde Ragnitz für das Projekt „Jugendraum“ vergeben.
Der Zukunftspreis ging an ein Projekt, das erst vor dem Start steht. Hier zählte die Vision für morgen. Den 1.000 Euro dotierten Preis holte sich die Gemeinde St. Peter mit dem Projekt „Jugend macht Zukunft – Projekt Sportplatzneugestaltung“. Auch die Jugendrotkreuzgruppen Stainz und Eibiswald durften sich über Publikumspreise freuen. •