Die Regionalzeitung der Süd-Weststeiermark - Auflage: 43.000 Stück

„Jugend am Werk“-GF Walerich Berger, Hausleiter Mag. phil. Harald Weber, Pfarrer Mag. Johannes Fötsch, Leiterin der Abteilung 11 Barbara Pitner, „Jugend am Werk“-Aufsichtsratsvorsitzender Walter Ferk, LR Hannes Amesbauer, „Jugend am Werk“-GF Mag. Sandra Schimmler, DI Birgit Schauer von der Wohnbaugruppe ENNSTAL, Bgm. Elke Halbwirth und Architekt DI Robert Kamper.

Mit der Eröffnung des Intensivbetreuten Wohnens in Gleinstätten setzt Jugend am Werk neue Maßstäbe in der Begleitung von Menschen mit höchstem Unterstützungsbedarf. Viele Kräfte mussten wirken, um dieses Projekt Realität werden zu lassen. Der Elternverein Ancora nahm dabei eine Schlüsselrolle ein.

Ein Kind zu bekommen und es groß zu ziehen, heißt irgendwann Verantwortung abzugeben. Ganz anders verhält es sich, wenn ein Kind behindert zur Welt kommt, es verunfallt oder durch Krankheit zum Pflegefall wird. Elternteil bleibt man ein Leben lang und dann gibt es nichts Wichtigeres als sein Kind – wie alt es auch sein mag – gut untergebracht zu wissen.

Elternherz = Löwenherz

Fünf Jahre ist es her, dass die geplante Auflösung des Behindertenbereichs im Akazienhof Groß St. Florian, die Eltern behinderter Menschen zum Handeln zwang. Mit dem eigens gegründeten Verein „Ancora“ setzte man alle Hebel in Bewegung und kämpfte für jene, die es selbst nicht können. Ziel war es, ein neues Projekt in Gleinstätten entstehen zu lassen. Viele Hürden galt es zu überwinden, viele Klinken in politischen Büros zu putzen.
Erst im Zusammenspiel mit Jugend am Werk als Träger gelang es schließlich, in Gleinstätten ein Daheim für diese Menschen zu schaffen.

Richtig schönes Daheim

Von der ENW unter Einbindung regionaler Baupartner errichtet,entstand ein Haus, das alle Stückerln spielt. In intensivbetreutes Wohnen und Tagesstruktur gegliedert, ist es nicht zuletzt der großzügige Außen- und Gartenbereich, der dieses Haus zu einem wahren Zuhause macht.
„Bei uns wird auf individuelle Begleitung gesetzt, um den Bewohnern möglichst viel Teilhabe und Selbstbestimmung zu bieten. Dazu sind räumliche, aber auch technische Voraussetzungen von Nöten, die in diesem Gebäude vom ersten Planungsstrich an Berücksichtigung fanden“, kann Hausleiter Mag. phil. Harald Weber von besten Arbeits- und Wohnbedingungen berichten.
„Derzeit betreuen wir hier zwölf Bewohner – sieben davon aus dem ehemaligen Akazienhof. Neben der Tagesstruktur stehen großzügige Einzel- und Doppelzimmer zur Verfügung. Ein bestens geschultes Mitarbeiterteam begleitet unsere Kunden unter Berücksichtigung derer Wünsche und Bedürfnisse individuell“, unterstreicht Walter Ferk, Aufsichtsratsvorsitzender von Jugend am Werk, die Stärken dieser Einrichtung.

Ort der Inklusion

Vom Start weg hinter diesem Projekt stand Bgm. Elke Halbwirth. Noch gut erinnert sie sich zurück, wie der Elternverein Ancora 2021 an sie herantrat und sie um Unterstützung bei der Errichtung eines Zuhauses für ihre Kinder bat. Gut Ding brauchte Weile.

„Es freut mich, dass es gelang, einen Platz für Menschen zu schaffen, die ins Zentrum der Gesellschaft gehören. Inklusion beginnt in den Herzen der Menschen. Inklusion beginnt in Gleinstätten“, so die Bürgermeisterin, die nicht mit leeren Händen kam und an Hausleiter Weber 300 Euro für Ausstattung und Mobiliar übergab. Verdoppelt wurde dieser Betrag von der Pfarrgemeinde des Ortes.

„Kein Sparstift bei Einrichtungen wie dieser“

Unter den Eröffnungsgästen fanden sich auch Landesrat für Soziales Hannes Amesbauer und Barbara Pitner, die die Abteilung 11 für Soziales im Land leitet.

„Ich bin noch nicht lange im Amt, doch ich weiß um die Wichtigkeit, Projekte wie diese weiter zu führen und zu unterstützen. Jugend am Werk leistet hervorragende Arbeit. Bei solchen Einrichtungen den Sparstift anzusetzen, wäre entschieden der falsche Weg“, stellte der Landesrat unmissverständlich klar, dass auch in finanziell anspruchsvollen Zeiten Menschen, die Unterstützung brauchen, diese bekommen.

Die Führung durch das Haus schärfte den Blick für die vielen Besonderheiten, die hier geboten werden. Eine großzügige Raumaufteilung schafft Bewegungsfreiheit. In einer modern ausgestatteten Küche werden die Speisen stets frisch zubereitet und eine wesentliche Erleichterung für das hoch qualifizierte Betreuungspersonal stellt der spezielle Baderaum mit Hebetechnik und Spezialbadewanne dar.
„Es ist uns gelungen, ein Gebäude zu errichten, das passgenau auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet ist. Der Einsatz natürlicher Baustoffe trägt zur Wohlfühlatmosphäre in diesem modernen, offenen Haus bei“, sieht Vorstandsdirektor Wolfram Sacherer von der Wohnbaugruppe ENNSTAL ein weiteres „Jugend am Werk“-Projekt bestens umgesetzt.


Engagierte Mitarbeiter werden bei Jugend am Werk übrigens nach wie vor gesucht.


Nähere Informationen zu den Angeboten: www.jaw.or.at